Das Schwarze IxI

Titelliste

  1. Früher war alles besser – 3:57
  2. Wachstum über alles – 3:41
  3. Krieg kennt keine Sieger – 3:47
  4. Der Kuss – 3:30
  5. My Bonnie Mary – 3:23
  6. Sandmann – 4:11
  7. Satans Fall – 3:58
  8. Idol – 4:25
  9. IX – 4:13
  10. Galgenballade – 4:10
  11. Abrakadabra – 4:33
  12. Nur ein Traum – 3:27
  13. Randnotiz – 2:47
  14. Schloss Duwisib (Bonustrack) – 3:20

Rezension „Das Schwarze IXI“ von LaMaga

(diese Rezension wurde ursprünglich auf Amazon veröffentlicht)

Seit Monaten fiebern Saltatio-Mortis-Fans der Veröffentlichung vom „Schwarzen Einmaleins“, dem nunmehr siebenten Album der Rock-Serie entgegen. Die eine oder anderen Live-Version auf Konzerten und nicht zuletzt die Veröffentlichung der Single „Wachstum über alles“ nebst zugehörigem Video taten das Übrige, um die Spannung zu steigern. Die Erwartungshaltung ist immens, nachdem mit dem Vorgänger „Sturm aufs Paradies“ der dritte Platz der Media Control-Alben-Charts erreicht wurde und somit die Messlatte für die Zukunft sehr hoch gelegt ist. Nun ist es erschienen, das neue Meisterwerk aus dem Hause Saltatio Mortis – und das Warten hat sich absolut gelohnt.
Mit „Das Schwarze Einmaleins“ hat die Band ein Album geschaffen, das zum einen in gewohnter musikalischer und technischer Manier keine Wünsche offen lässt, sich dabei aber in der künstlerischen Weiterentwicklung noch weiter steigert . Aus einem Guss und trotzdem vielseitige musikalische Nuancen bedienend, widmen die Spielleute sich erneut zeitlosen und aktuellen Inhalten. Texter Lasterbalk überzeugt in den Lyrics mit Wortwitz und Metaphorik zwischen Zynismus und Feinsinn. Frontmann Alea tobt sich als Sänger in allen Registern aus und wechselt dabei stufenlos vom kraftvollen Metal-Rocker zu emotionalen Momenten. Die Begeisterung der Band wird in jedem Track greifbar. Weder Durchhänger noch keine Länge trüben den Musikgenuss. Die Headbang-Fraktion kommt ebenso auf ihre Kosten wie die Mittelalterfreunde.
Auch das ungewöhnliche Artwork im Steampunk-Stil, verwirklicht vom berühmten Comic-Künstler Matt Dixon macht neugierig. Doch was jetzt noch verwirrend anmutet, wird sich wohl mit der Veröffentlichung des SaMo-Comics zum Jahresende hin klären.
Die Spielleute rechnen musikalisch mit Religionsfanatikern (Krieg kennt keine Sieger), verklärter Nostalgie (Früher war alles besser) und dem Wirtschaftswachstum ab (Wachstum über alles), kritisieren überhöhte Erwartungshaltungen (Idol) und lieblose Gier (Der Kuss). Die Spielleute verleihen historischen Quellen neues Leben (My Bonnie Mary, Galgenballade, Randnotiz) und machen schöpfen auch bei Mythen und Mysteriösem aus dem vollen (Satans Fall, Sandmann, IX, Abrakadabra)bekannt: Kurz: Saltatio Mortis präsentieren einen dunkelmystischen Longplayer, der mit klugen Texten und fesselnder Musik nicht nur langjährige Fans, sondern auch viele neue Hörer begeistern wird.