Anmerkung: Dieses Interview wurde ursprünglich im Kenavo Oktober 2007  veröffentlicht.  Zuvor tauchte auf Falks Arm ein neues, auffälliges Tattoo auf…

Desertflower: Wie stehst du zu dem Thema Tattoos? Ist es für dich nur „Mode“ oder eher eine Lebenseinstellung?

Falk: Tattos sind für mich persönlich eine Art wichtige Dinge, um mich nicht vergessen zu machen. Darum ist es eher Lebenseinstellung als Mode oder Körperdeko.

Desertflower: Wie viele Tattoos besitzt du bisher und was sind es für Motive und Bedeutungen?

Falk: Ich habe drei Tattoos und jedes hat eine tiefe und innige Bedeutung. Mein erstes Tattoo sind drei keltische Wölfe die sich in Form eines Triskelts jagen. Es ist für mich die Erinnerung an einen Freund und eine sehr schöne Zeit meines Lebens. Wir beide tragen das gleiche Tattoo, allerdings an verschiedenen Stellen. Mein zweites ist ein Spruchband in englisch auf meinem rechten Unterarm. Dort ist zu lesen: “It´s a good life if you don´t weaken” Dieser Satz hat mich über eine sehr schlimme Zeit für mich hinweggebracht und ich möchte beides niemals vergessen. Das dritte Tattoo. das ich habe ist ein lateinisches Motto in Efeu und Wein. Das Motto lautet “ET IN ARCADIA EGO d.h. auch ich in Arcadien”. Das Efeu und Wein Motiv drückt meine Verbundenheit zu einer meiner Gefährtinnen aus. Das Motto birgt so viel, dass hier der Platz nicht ausreichen würde. Zwei Hinweise dazu, es taucht auf zwei Gemälden von Nicolas Poussin “Die Hirten von Arcadien” auf und es könnte sich um ein Annagramm von “I TEGO ARCANA DEI, d.h. Scher dich hinweg! Ich hüte die Geheimnisse Gottes.” handeln.

Desertflower: Bist du stolz auf deine Tattoos oder bereust du bereits eins?

Falk: Ich bin weder stolz darauf noch bereue ich eines davon.

Desertflower: Wann hast du dir dein erstes Tattoo stechen lassen und was war es?

Falk: Mein erstes Tattoo ist mittlerweile über 13 Jahre alt, es sind die keltischen Wölfe.

Desertflower: Empfindest du das tätowieren als sehr schmerzhaft und kannst du das Gefühl beschreiben?

Falk: Würde ein Tattoo nicht schmerzen, wäre es nichts wert, es wäre beliebig. Es fühlt sich bei stetiger Reizung durch die Nadel, besonders beim ausfüllen der Fläche, wie ein stechendes brennen an.

Desertflower: Wie waren/sind die Reaktionen deiner Umwelt auf deine Tattoos?

Falk: Meine Mutter findest es nach all den Jahren grauenvoll. Ansonsten sind mir die Reaktionen meiner Umwelt herzlich egal, da es ein Teil meines eigenen Ich-Ausdrucks ist.

Desertflower: Hast du in Zukunft schon andere Pläne bzw. Motive für weitere Tattoos?

Falk: Oh ja, ich denke, wenn man einmal damit angefangen hat, kann man nicht mehr damit aufhören.

Desertflower: Käme für dich auch andere „Bodyart“ in Frage wie Piercing, Branding oder Cutting? 

Falk: Piercing ist reizvoll und erotisch. Ein Cutting käme vielleicht in Frage, wenn ich ein ent-sprechendes Erlebnis damit verarbeiten müsste. Ein Branding ist für mich aus der Tradition der verschiedenen Körperverzierungsarten heraus eher ein Sklavenmerkmal und kommt für mich nicht in Frage.

Desertflower: Was würdest du dir niemals stechen lassen, gibt’s da ein absolutes „no go“?

Falk: Oh ja, alles was man in den Motivbüchern der Tattoo Läden finden kann. Ich kann nicht verstehen, wie man in einen Laden gehen kann, ein Buch wälzt und dann eine Entscheidung für ein Motiv fällen kann, das man sein Leben lang mit sich herumträgt.

Desertflower: Was sagst du dazu, dass sich Fans euer Bandlogo tätowieren lassen?

Falk: Davor habe ich größten Respekt. Für mich heißt das, dass wir als Band und damit übertragen unser Logo/Symbol den betreffenden Menschen etwas´unauslöschliches und durch das Tattoo nach außen dokumentiertes geschenkt haben.

Desertflower: Hast du einen guten Tipp für Leute, die sich bisher nicht tätowieren lassen haben, es aber planen?

Falk: Nehmt euch Zeit für das Motiv, lasst euch nicht durch Modeornamente oder Trends beeinflussen. Ich selbst handhabe das mit meinen Motiven so, dass ich mich sehr intensiv damit auseinandersetze. Mein erstes Motiv hing über zwei Jahre an meinem Schreibtisch und ich sah es mir jeden Tag an. Irgendwann war ich mir sicher, dass ich mich daran nicht satt sehen würde.