Anmerkung: Dieses Interview wurde ursprünglich im Kenavo April 2008  veröffentlicht.  Samoel ist zu diesem Zeitpunkt noch ganz frisch in der Band…

LaMaga: Wann bist du selbst zum ersten Mal mit der Musik von Saltatio Mortis in Berührung gekommen?

 Samoel: Das war Mitte August letzten Jahres. Und zwar war das so: Ich hab mich auf eine Anzeige im Internet gemeldet,  wo eine Mittelalter-Rockband einen neuen Gitarristen gesucht hat. Ich hab mich dafür interessiert, hab dann vorgespielt und wurde auch genommen. Das war meine erste Erfahrung mit Saltatio Mortis, ich habe vorher von der Band eigentlich nichts gehört und sie auch nicht live gesehen.

 LaMaga: Hast Du schon ein Lieblingslied aus dem Gesamt-Repertoire von SaMo, das dir persönlich besonders gut gefällt?

 Samoel: Das ist schwer zu sagen. Also, live zu spielen macht zum Beispiel Koma ziemlich viel Spaß. Eigentlich sind alle Lieder so mein Ding. Spaß macht alles, ein richtiges Lieblingslied habe ich nicht. Aber, wie gesagt, Koma ist das, was mir live am besten gefällt.

 LaMaga: Wo hast Du selbst Deine musikalischen Wurzeln? Kommst Du aus der Mittelalter-Szene oder aus einem konventionelleren Genre?

 Samoel: Um von ganz vorne anzufangen: Ich hab mit acht Jahren angefangen, Gitarre zu spielen, wie man das so macht, also leichte Melodien nachspielen und so, und über die Jahre nicht großartig verbessert. Den richtigen Durchbruch, so kann man es nennen, hatte ich dann so mit siebzehn, achtzehn, als ich angefangen habe, Metal- und Rock-Sachen zu hören, vor allem im Bereich Power-Metal. Ich hab dann mit E-Gitarre angefangen, erst mal ein Jahr lang so vor mich hingespielt und dann Unterricht ungenommen. Vor drei Jahren habe ich in Aschaffenburg studiert, an der Future Music School, hab da den Diplom-Abschluss gemacht und seither unterrichte ich und spiele bei Bands. Ich komme also eigentlich mehr aus dem Rock-Bereich.

 LaMaga:  Spielst Du außer der Gitarre noch andere Instrumente?

Samoel: Seit ich bei SaMo bin spiele ich auch Bouzouki – hab ich vorher auch nicht gemacht. Andere Instrumente nicht wirklich. Ich spiele nebenher noch Klavier, aber nur so für mich persönlich.

 LaMaga:  Wie kommt es, dass du als achter Mann zu SaMo gestoßen bist? Du hast gerade schon gesagt, du hast Dich auf eine Anzeige gemeldet – wo war da inseriert gewesen, wo hast Du es gefunden?

 Samoel: Also, ich war im Internet auf einem Musikerboard unterwegs , einem Treffpunkt für Musiker aller Art. Da habe ich speziell nach Profibands gesucht, die einen Gitarristen suchen.

 LaMaga:  Und wie lief das Casting dann ab, als Du zum ersten Mal vorgespielt hast?

 Samoel: Das war eigentlich ziemlich lustig. Ich bin zum Proberaum nach Mannheim gefahren, das war an einem Montagabend um acht oder so. Ich bin da rein, hab mich mit den Jungs von Anfang an supergut verstanden. Es war so ein Flow da, es hat harmoniert und funktioniert. Die vier Songs, die ich vorspielen musste, die habe ich so gut wie es ging vorbereitet, und wurde dann auch akzeptiert.

 LaMaga: Hast du vorher schon bei einer anderen Band als festes Mitglied gespielt?

 Samoel: Im Prinzip ja, aber nicht professionell. Es waren kleinere Sachen, eigene Songs und im Coverbereich, aber alles eher semi-professionell.

 LaMaga: Du löst in der Band Mik El Angelo ab. Hast Du den noch selbst kennen gelernt?

 Samoel: Ja, ich hab ihn auf ein paar SaMo-Konzerten, die ich mir angeschaut habe, gesehen, hatte aber nicht die Gelegenheit, mich wirklich persönlich mit ihm zu unterhalten. Es ging meistens zu schnell.

 LaMaga: Hast Du neben der Musik noch einen Zivilberuf? Machst Du irgendwas ganz anderes, um Deine Brötchen zu verdienen?

 Samoel: Nein. Ich gebe nebenher noch Gitarrenunterricht in Karlsruhe, aber das mache ich zwei Tage in der Woche. Ansonsten bin ich nur bei der Band.

 LaMaga: Was sagt Deine Familie dazu, dass Du jetzt mit so einer Band auf einer großen Bühne stehst?

 Samoel: Es war eigentlich von Anfang an Begeisterung da. Es ist natürlich auch schade, denn ich komme ja eigentlich aus Nürnberg. Der Umzug nach Karlsruhe war da natürlich schon schwer, aber es war von Anfang an Unterstützung da.

 LaMaga: Du hast durch die ersten Konzerte nun schon Erfahrungen mit der Fan-Meute gemacht. Wie hast Du das empfunden? Hast du mit den Fans schon viel zu tun gehabt?

Samoel: Ja. Dadurch, dass wir nach dem Konzert immer am Merchandise-Stand stehen und uns mit den Fans unterhalten und Autogramme geben, empfand ich das mit den Fans eigentlich von Anfang an als ziemlich angenehm. Man lernt immer wieder tolle Leute kennen, und es sind auch immer wieder die gleichen da und neue, wodurch man sieht, wie gut die Musik ankommt. Und auch Leute, die zum ersten Mal auf einem SaMo-Konzert sind und begeistert heimgehen – das kann man unterstützen, indem man sich nach dem Konzert mit den Leuten unterhält.

 LaMaga: Die SaMos gelten als eine Bande lustiger Rabauken. Kannst Du das bestätigen, hast Du schon was besonders Lustiges erlebt in Deiner Zeit bei der Band?

 Samoel: Eigentlich hab ich soviel lustige Sachen erlebt, dass ich die gar nicht alle aufzählen kann. Mir fällt es da auch schwer, irgendwas Spezielles aufzugreifen, aber sie leben das, was sie auf der Bühne darstellen, und da bin ich gerade gut dabei, hineinzuwachsen.

 LaMaga: Deine Lieblingsfarbe?

 Samoel: Meine Lieblingsfarbe ist blau.

 LaMaga: Lieblingstier?

Samoel: Lieblingstier kann ich schlecht sagen. Es gibt viele Tiere, die ich toll finde oder gern hätte, aber ein Lieblingstier habe ich nicht.

 LaMaga: Lieblingsbuch?

 Samoel: Ich war mal eine Zeitlang ein Riesen „Herr der Ringe“-Fan, aber in den letzten Jahren bin ich so wenig zum Lesen gekommen, dass ich nicht wirklich ein Lieblingsbuch habe.

 LaMaga: Lieblings-Lied?

 Samoel: Das ist auch schwer. Ich kann nicht wirklich eine Lieblingsband sagen. Ich höre durch das Studium und durch die Tatsache, dass ich mich ziemlich viel mit Jazz beschäftigt habe alles von Klassik bis Metal und auch ab und zu Pop oder jazzige Sachen.

 LaMaga: Lieblings-Urlaubsland? Wo bist du am Liebsten, wo möchtest du gerne hin?

 Samoel: Ich würde gern mal nach Irland fahren und mal einen Monat oder so da verbringen. Das würde mich mal reizen und interessieren.

 LaMaga: Wenn Du ein Gemälde wärest – was wärest du dann? Was Abstraktes, was Impressionistisches…

Samoel: Es ist so – wenn ich die Frage vor fünf, sechs Jahren beantwortet hätte, wäre ich was sehr realistisches gewesen. Aber mittlerweile würde ich sagen, bin ich sehr abstrakt (lacht)