Sturm aufs Paradies

Titelliste

  1. Habgier und Tod (03:39)
  2. Hochzeitstanz (04:22)
  3. Ode an die Feindschaft (03:23)
  4. Eulenspiegel (03:42)
  5. Sündenfall (03:22)
  6. Nachtigall und Rose (04:50)
  7. Gott würfelt nicht (04:14)
  8. Nach Jahr und Tag (03:42)
  9. Orpheus (04:54)
  10. Spiel mit dem Feuer (03:48)
  11. Fiat Lux (03:35)
  12. Der letzte Spielmann (03:39)
  13. Wieder unterwegs (03:31)
  14. Bonustrack (Bonustrack): Wer nicht kämpft (03:47)

Bonus-CD

  1. Habgier und Tod (06:16)
  2. Hochzeitstanz (06:52)
  3. Eulenspiegel (06:03)
  4. Spiel mit dem Feuer (03:48)
  5. Nachtigall und Rose (06:55)
  6. Orpheus (06:41)
  7. Gott würfelt nicht (07:44)

Bonus-DVD

  1. In eigenen Worten (Hintergrund über die Lieder)
  2. Zuhause bei Saltatio Mortis
  3. 42 – Ein nicht ganz ernst gemeintes Making-of
  4. Die Band in Afrika (Dokumentation)
  5. Hochzeitstanz (Musikvideo)

Rezension „Sturm aufs Paradies“ von LaMaga

(diese Rezension wurde ursprünglich auf Amazon veröffentlicht)

Nachdem sie vor nicht allzu langer Zeit den Wind säten, ist nun der Sturm aufgegangen – der Sturm aufs Paradies. Die Spielleute von Saltatio Mortis melden sich in der letzten Phase der Mittelalter-Marktsaison mit einem neuen, von den Fans heiß ersehnten Rock-Album – wieder einmal mit Thomas Heimann-Trosien produziert – zurück. Und, wie nicht anders zu erwarten war – langjährige Fans und Neuentdecker werden nicht enttäuscht. Sturm aufs Paradies” ist eine konsequente Weiterführung des charakteristischen Stils der Mittelalter-Rocker und zeigt auch eine merkliche Entwicklung auf. Erdige, groovige Sounds und ein mitreißender, kampfbereiter Grundton machen Sturm aufs Paradies” zu einem extrem kraftvollen Album, bei dem Dudelsäcke und elektrisch verstärkte Instrumente einander perfekt ergänzen. Zarte Details wie eine Damenstimme (“Orpheus”) das Flöten-Intro zu “Eulenspiegel” und Piano-Passagen geben den neuen Titeln – 14 an der Zahl – den letzten Schliff.

Grundsätzlich handelt es sich um ein klassisches, wildes Mittelalter-Rock-Album, doch für musikalische Vielfalt ist natürlich auch gesorgt: Auch melodisch heitere (“Eulenspiegel”, “Wieder unterwegs”) und eher ruhige, nachdenkliche Songs zeigen eine Palette grundlegender Emotionen aus Spielmanns-Perspektive, aber auch eine künstlerische Interpretation von modernen Themen wie die Gefahren der Atomkraft – erwähnenswert ist, dass der Titel Fiat Lux” bereits vor Fukushima entstanden sein muss und damit eine bedrückende Aktualität erhält – oder der Gerätemedizin (“Gott würfelt nicht”). Mit Die Rose und die Nachtigall” ist außerdem – wie schon fast Tradition bei Saltatio Mortis – eine Märchen-Vertonung dabei und mit Orpheus” abermals Stoff aus der griechischen Mythologie – Saltatio Mortis spannen den Bogen von der Vergangenheit zur Gegenwart, vom Märchenhaften zum Wissenschaftlichen.

Die Texte stammen wie gewohnt von Schlagzeuger Lasterbalk, während Alea der Bescheidene vom schroffen Metal-Tenor bis hin zum gefühlvoll-balladesken Gesang das ganze Spektrum seines stimmlichen Ausdrucks präsentiert.

Auch das Artwork des neuen Albums kann sich sehen lassen: Angelehnt an das bekannte Gemälde Die Freiheit führt das Volk” von Eugène Delacroix zeigen sich die Spielleute revolutionär und dabei durchaus selbstironisch. Dazu passt die Flagge mit Saltatio-Mortis-Logo, die als Bonus-Gimmick dem Album beiliegt.

Als besonderes Bonbon bekommen die Fans Piano-Versionen einiger der neuen Titel auf der Zusatz-CD; die DVD gewährt per Homestory einen kurzweilige und unterhaltsamen Einblick in das Leben der Spielleute, ein Making-of, eine Dokumentation der Afrika-Tour der Band zu Beginn des Jahres – ein Ereignis, bei dem so mancher Fan wohl gern mit dabei gewesen wäre – und den Videoclip zu “Hochzeitstanz”. Außerdem erfährt man von der Band selber Wissenswertes über die Entstehung der Lieder.